Makrofotografie: Spinne und Käfer

Allgemein zu meinen Makrobildern

Die Makrofotografie ist eine spannende Möglichkeit, das im Alltag immer Präsente, aber Unentdeckte, sichtbar zu machen.
Mich fasziniert die Möglichkeit, mittels Makroaufnahme Dinge zum Vorschein zu bringen, die dem menschlichen Auge sonst entgehen würde, dadurch kann man oft gänzlich neue Dinge entdecken.

So sind auch die beiden gezeigten Bilder entstanden. Beide Tiere haben sich in unserer Wohnung in Wien gefunden und wurden mittels eines Aufbaus auf einem kleinen Tisch aufgenommen. Die Herausforderung ist dabei, dass sich die Modelle keineswegs ruhig verhalten, man muss Position und Fokus kontinuierlich anpassen. Besonders geholfen hat dabei auch ein Aufsatz, welchen ich für meinen Aufsteckblitz hergestellt habe, welcher das Licht des Blitzes direkt oberhalb des Objektivs aus einer Art kleineren Softbox abgibt. Dies hilft, die Bewegungen einzufrieren. Das Blitzlicht bietet weiters die Möglichkeit, eine kleinere Blende wählen zu können und damit die ohnehin nicht große Tiefenschärfe etwas zu erhöhen. Außerdem laufen die Tiere dann auch nicht gleich wieder aus dem Fokus.

Besonders spannend, aber auch herausfordernd, finde ich es bei der Makrofotografie ohne Fokusstacking (der Kombination mehrerer Bilder, um eine größere Tiefenschärfe zu erhalten) auszukommen und trotzdem ein interessantes Bild herzustellen.

Springspinne

Die gezeigte Spinne war in etwa 6mm groß. Im Gegensatz zu vielen anderen Spinnen sind Springspinnen sehr angenehme Fotomotive, da sie aufgrund ihrer Erscheinung, mit der schon fast an einen Pelz erinnernden Behaarung und den verhältnismäßig großen Augen, eine deutlich höhere Akzeptanz erfahren. Die Spinne wurde auf einen Spiegel gesetzt, wodurch sich die Spiegelung ergab. Der weiße überbelichtete Hintergrund stellt die Spinne ideal frei und sorgt auch für einen weißen Boden.

Teppichkäfer

Dieser Käfer ist etwa 3mm groß. Dies stellt selbst mit dem 2:1 vergrößernden Objektiv bereits eine Herausforderung dar. Belohnt wurde ich aber mit dieser Aufnahme, an welcher man die Oberflächenstruktur des Exoskeletts bereits deutlich erkennen kann. Besonders spannend fand ich, dass die Strukturen zur Größe des Käfers verhältnismäßig groß ausfallen.

Autor: Roman Oberleitner