Fotoreise „Märchenhaftes Indien“ 2011

16. November – 2. Dezember 2011

Zur lieben Gewohnheit ist nun schon unsere jährliche Fotoreise geworden. Diesmal fiel die Wahl auf das Land der Maha Rajas.
Unser Einstieg war die indische Hauptstadt Delhi, die sich als reizvolle Mischung aus Mogulzeit und britischer Kolonialzeit präsentierte. Wir statteten dem Grabmal von Mahatma Gandhi und Qutab Minar einen Besuch ab.
Mit unserem Autobus fuhren wir weiter nach Jaipur – diese Strecke genossen wir zur Hauptverkehrszeit und lernten gleich den landesüblichen Indischen Fahrstil kennen. Auf dieser Autobahn tummelten sich Kühe, Fahrräder, Tucktuck, spielende Kinder und tausende bunte, hupende LKWs.
In Jaipur, Hauptstadt von Rajasthan, logierten wir im Le Meridien, wo jeder von uns ein ca. 50 m2 großes Zimmer plus ein 20 m2 großes Marmorbad sein Eigen nennen konnte.
In der Früh sahen wir den weltberühmten Palast der Winde, den wir von der gegenüberliegenden Dachterrasse fotografieren konnten. Unser Reiseleiter hat sich dort mit seinem Organisationstalent wieder selbst übertroffen. Danach fuhren wir mit Jeeps zum Fort Amber. Bei der Rikscha Fahrt sahen wir hautnah die Altstadt Jaipurs und gewöhnten uns langsam an den indischen Fahrstil.
Am Abend wurden wir in einen alten Palast eingeladen, wo nur für uns zehn getanzt, musiziert und gekocht wurde. Den krönenden Abschluss dieses Galadinner war ein spektakuläres Feuerwerk – wieder exklusiv für unsere Fotogruppe.
Die nächste Station ist Mandawa, wo die Marwaris, eine bedeutende Kaufmannskaste, beheimatet waren. Unser Hotel war das Mandawa Castle, das noch den alten indischen Charme vermittelte.
Eine der größten Städte der Wüste Thar ist Bikaner. Die Altstadt, von einer wehrhaften Mauer umgeben, vermittelt mit ihren Toren und Türmen das Bild einer mittelalterlichen Wüstenmetropole. Wir besichtigten das Fort Junagarth, dessen imposanter Komplex einen guten Eindruck vom Leben der Maha Rajas vermittelte.

Auf dem Weg nach Jaisalmer statteten wir in Deshnoke dem berühmten Tempel Karni Mata, besser bekannt als Rattentempel, einen Besuch ab. Mit leicht gemischten Gefühlen, die Füße mit Tempelschuhen bekleidet, wagten wir uns zu den tausenden heiligen Ratten – jeder von uns wollte diese Fotomotive ablichten, keiner kniff. Diese freilaufenden Tiere werden von den Indern verehrt, gefüttert und auch berührt. Manche essen sogar den gelben Brei und trinken die Milch aus den Rattenschüsseln.
Am Nachmittag, bei bestem Fotolicht, erreichen wir die „goldene Stadt“ Jaisalmer, und bewundern die gewaltigen Mauern bei goldener Sonne. Wir besuchten die alten Badeplätze außerhalb der Stadt, und die berühmten Kaufmannsbauten in der Stadt. Diese sind mit filigranen Steingittern und Skulpturen ein Meisterwerk der Handwerkskunst. Am Abend sattelten wir dann unsere Kamele und ritten dem grandiosen Sonnenuntergang in die Wüste entgegen.
Durch die Steppengebiete der Wüste Thar gelangten wir zur „blauen Stadt“ Jodhpur. Über der Stadt thront die Festung Mehrangarh, eine der eindrucksvollsten Anlagen Rajasthans.
Zur Abwechslung führte uns unsere Rundreise zu den Jain Tempeln in die Aravalliberge. Ranakpur ist der prachtvollste, mit 1444 verschiedenen Säulen, prächtigste Tempel der Steinmetzkunst, der je aus Marmor geschaffen wurde.
Zwischen Seen und Bergen liegt die Stadt Udaipur. Der Stadtpalast mit seinen Marmorpavillons und hübschen Gärten erfreuten unser Foto Auge. Am Nachmittag wanderten wir auf den Spuren von James Bonds Octopussi und fuhren auf dem Pichola See zum pittoresken Palast.
Weiter ging es nach Chittorgarh und Kota, bekannt für seine Miniaturmalereien und den Wasserpalast. Nach den Palastbauten am Rande der Schlucht in Bundi machten wir einen Naturaufenthalt im Ranthambore Nationalpark. Bei unserer Morgen- und Abendpirsch entdeckten wir Sumpfkrokodile, Wildschweine, Axis- und Sambarhirsche. Von den 35 Tigern im Nationalpark wollte allerdings keiner aus seinem Versteck vor unsere Kamera.
Über Fatehpur Sikri, der Mogulresidenz, kommen wir zum Höhepunkt unserer Reise: Agra.
Unser Plan, das Taj Mahal schon um 7:00 zu besuchen, ging voll auf, und wir konnten die verschiedenen morgendlichen Lichtstimmungen wunderbar genießen. Am Nachmittag fuhren wir dann noch auf die gegenüberliegende Seite des Flusses um das Taj Mahal auch von der Rückseite im besten Licht zu fotografieren. Als zweites Highlight des Tages unternahmen wir einen Spaziergang durch das rote Fort von Agra. Den Abend ließen wir mit einem typisch indischen Theaterstück im Bollywood Stil (Shah Jahan baute das Taj Mahal für seine geliebte Frau Mumtaz) ausklingen.
Unser letzter Tag führte uns wieder nach Delhi, wo wir in Old-Delhi über die mittelalterlichen Geschäfte, alten Handwerksbetriebe, und deren Wasser- und Elektroinstallationen staunten.

Mit tollen farbenfrohen Eindrücken im Gepäck und auf den Speicherkarten, ließen wir bei unserem letzten Indischen Essen die Reise noch einmal Revue passieren.
Ein Land mit extremen Gegensätzen, teilweise wie im Mittelalter – auf der anderen Seite mit den neuesten Technologien ausgestattet. Unvorstellbare Armut, und extremer Reichtum.
Nun können wir in den nebeligen Wintertagen in Österreich beim Sortieren der Fotos die märchenhafte sommerliche Reise noch einmal zurückholen.
Welches Fotografenglück!!!