Palais Daun-Kinsky
Das Palais Daun-Kinsky wurde von Johann Lucas von Hildebrandt für Feldmarschall Wirich Philipp Graf Daun im hochbarocken Stil von 1713 bis 1716 erbaut und zählt zu den bedeutendsten Barockpalästen Wiens. Es hat zwei Hauptgeschoße und ein niedrigeres Obergeschoß. Der Bau ist an der Straßenseite relativ schmal, geht aber mit zwei Innenhöfen weit in die Tiefe.
Im Lauf der der drei Jahrhunderte wechselte das Palais öfter den Besitzer, namensgebend war, neben dem Erbauer Graf Daun, Gräfin Rosa Kinsky, die es 1784 geerbt hatte.
Ab 1745 war für drei Jahre hier auch die kaiserliche Schweizer Garde untergebracht, bevor sie in das Hofstallgebäude in der Hofburg übersiedelte.
Heute ist das Palais im Besitz der Wlaschek-Stiftung. In der ersten Etage ist das Auktionshaus „Im Kinsky“ angesiedelt, außerdem kann man Teile des Palais für exklusive Veranstaltungen mieten.
Das Palais liegt an der Einmündung der Herrengasse in die Freyung (Nr. 4). Die Innenhöfe sind frei zugänglich.
Pawlatschenhof
„Pawlatschen (von tschechisch pavlac, offener Gang) sind offene Holzgänge, zu denen eine Stiege hinaufführt und über die vom Hof zugängliche Wohnungen in den Stockwerken erreicht werden können. Häuser mit Pawlatschen werden auch Pawlatschenhäuser genannt. Sie haben sich insbesondere in ehemaligen Vorstädten, seltener in der Stadt erhalten.
Durch den Bau von Pawlatschen ersparte man sich die Anlage von Gängen und Stiegenhäusern innerhalb des Hauses. Sie waren kostengünstig und platzsparend, konnten als Balkon genutzt werden und schatteten im Sommer die Fassade ab. Bei Regen und Schnee boten sie ebenfalls Schutz. Pawlatschen boten damit im wahrsten Sinne des Wortes eine Plattform für soziale Interaktion der Mieterinnen und Mieter in den Innenhöfen – mit all ihren positiven und negativen Konsequenzen.
Als Konsequenz aus dem Brand des Ringtheaters am 8. Dezember 1881 wurde die Wiener Bauordnung novelliert und strengere Feuervorschriften erlassen – darunter auch das Verbot der Wohnungserschließung über Pawlatschengänge.“
Quelle: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Pawlatschen, abgerufen am 1. 11. 2024
Dieser schön restaurierte Innenhof liegt im 1. Bezirk.
Bei einem Stadtbummel lohnt es sich, durch (offene!) Tore zu schlüpfen und den ein oder anderen malerischen oder herrschaftlichen Innenhof zu entdecken.